Der Moment, auf den sich jede Klasse freut, ist der jährliche Schulausflug! Vergangene Woche machten sich unsere beiden 6. Klassen frühmorgens zu ihrem zweitägigen Schulausflug nach Watamu auf. Das Ziel war bewusst gewählt: gibt es dort doch eine aktive Bewegung, die der Zerstörung ihres Lebensraumes den Kampf angesagt hat. Unser Ziel war, unsere Schülerinnen und Schüler wach zu machen und ihnen Ideen und vor allem Zuversicht zu geben, wo und wie sie selbst tätig werden können. Yes, we can!
Vor dem Check-In in unsere hübsche Unterkunft war noch Zeit, die nahegelegenen Ruinen von Gede, einer Stadt aus dem 13.-15. Jahrhundert, zu besichtigen.
Am Nachmittag standen die Kinder verblüfft vor Toren und Mauern, die mit Müll gestaltet waren: wir waren angekommen im EcoWorld Recyclingcenter.
Nicht
nur, dass uns allen klar wurde, dass Müll auch ein Rohstoff ist. Wir
wurden von gestalterischen Ideen geradezu überhäuft. Eine Biogasanlage
für den Hausgebrauch, ebenso wie eine Maschine zur Herstellung eines
alternativen Brennstoffs (Thema: Abholzung der Wälder für Kohle!)
weckten die Neugier bei Kinder wie Lehrkräften. In der Ausstellung am
Ende der Tour sahen wir Kunstwerke aus Müll, die viele Gruppen vor uns
gestaltet hatten, und die die Künstler unter den Kindern sicher
inspiriert haben!
Eine willkommene Erfrischung im Pool machte alle fit für das Abendprogramm. Die Quizshow am Abend war ein Highlight, und der Abend klang bei Swahilimusik und Tänzen aus. Um 11 Uhr waren die Kinder endlich bereit fürs Bett und alle Lehrer entsprechend glücklich, als in den Zimmern Ruhe einkehrte.
Am kommenden Morgen waren noch nicht alle ausgeschlafen, als es bereits wieder in den Bus ging. Wir wollten die ausgedehnten Mangrovenwälder Watamus erleben und über deren Schutz erfahren. Und so ging es nach einem Gang durch die Mangroven auf einem Steg dann auch in ein Seminar. Das eigentliche Highlight war aber die Fahrt durch die Mangroven in Kanus. Einfach beeindruckend, leise durch Mangroven zu gleiten!
Den Abschluss bildete ein Programmpunkt, den anfangs alle fürchteten, und dann alle toll fanden! Wir besuchten eine Schlangenfarm. Die Kinder Tiwis haben eine entsetzliche Angst vor Schlangen – vielleicht nicht unbegründet. Daher war es wichtig, ihnen die Schlangen ihrer Umgebung vetraut zu machen, sie in gefährlich und ungefährlich einteilen zu lernen und vor allem zu erfahren, wie im Fall eines Schlangenbisses reagiert werden muss. Unsere Erwartung wurde total übertroffen! Die Kinder waren superinteressiert und vor allem: kaum eins hatte nicht am Ende eine Schlange in der Hand oder um den Hals, ebenso wie die Lehrkräfte!
Wir schafften es, um 13 Uhr in Watamu loszukommen und erreichten wie geplant Tiwi vor Einbruch der Dunkelheit.
Fazit: wir hatten jede Menge Spaß, haben viel gelernt, haben viele tolle Ideen mit nach Hause genommen, haben verstanden, dass auch kleine Menschen Großes bewirken können, haben uns super verstanden und freuen uns schon, alle gesammelten Bilder nächste Woche gemeinsam anzuschauen!