Die Krankheiten, die in vielen afrikanischen Ländern verbreitet sind – vor allem Aids –betreffen hauptsächlich die mittleren Altersgruppen, also die Elterngeneration. So bleiben ältere Frauen zurück, die für die Kinder ihrer Kinder zu sorgen haben. Dieses Phänomen der „Aids-Omas“ ist inzwischen typisch für Afrika. Es ist auch bei uns in Tiwi, Kenia, eine traurige Wirklichkeit.
Seit 2003 wirkt Asante e.V. mit allem Engagement, um den vielen Waisenkindern in Tiwi nach dem Tode Ihrer Eltern ein Erwachsenwerden mit den ihnen vertrauten Menschen in ihrer vertrauten Kultur zu ermöglichen. Asante e.V. gibt den Waisenkindern Rechte. Wir begleiten die Waisenkinder auf ihrem Weg durch Kindergarten und 8jährige Schulzeit, durch die Berufsfachschule und durch das Gymnasium. Diese Schulhilfe lassen wir durch den örtlichen Bürgermeister (Chief) vertraglich sichern. Darüber hinaus erhalten alle Waisenkinder Nahrungsmittelhilfe für Zuhause, welche an die Person gebunden ist, bei der das Waisenkind lebt.
Wir gehen nach dem Dringlichkeitsprinzip vor und verlangen vor Aufnahme in unser Hilfsprogramm die Todesurkunde des Elternteils. Bitte akzeptieren Sie, dass wir auch Waisenkinder in unser Hilfsprogramm aufnehmen, die schon in der 3., 4. oder 5. Schulklasse sind.
Teil 1a: Die Privatschule Kristina Academy verändert das Leben der Waisenkinder
Kinder, die in fortwährender Armut aufwachsen, bleiben in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung zurück. Dieses Schicksal betrifft besonders die Waisenkinder. Um so vielen Waisenkindern wie möglich dieses Schicksal zu ersparen, schulen wir sie bevorzugt in unsere vereinseigene Schule Kristina Academy ein. Dort verbringen sie den Tag von morgens 7 Uhr bis 17 Uhr und erhalten von unseren qualifizierten und engagierten Kindergärtnerinnen, Lehrkräften und Assistenten Schulunterricht und liebevolle Betreuung. In unseren Schulklassen befinden sich nicht mehr als 22 Kinder.
Der Schultag beginnt morgens für alle Schüler und Schülerinnen mit einer Tasse Uji, dem heißbegehrten Trinkfrühstücksbrei aus Hirse, Mais, Milch, Butterschmalz und Zucker. Viele der Kinder kommen ohne Frühstück in die Schule – das Schulfrühstück ist Beginn für fröhliches Lernen.
Mittags freuen sich die Schulkinder auf ihr vitaminreiches, sättigendes Mittagessen – der Nachmittagsunterricht kann ohne Hunger stattfinden.
Bevor unsere Waisenkinder um 17 Uhr nach Hause gefahren werden, erledigen sie noch ihre Hausaufgaben und werden dabei von den Lehrkräften betreut.
Da die Generation der Großeltern keine Schulausbildung erhalten hat und den Pflichten der Hausaufgabenbetreuung (bei Petroleum- oder Kerzenbeleuchtung, häufig ohne Tisch und Stühle in ihrem Zuhause) hilflos gegenüber steht, ist die Hausaufgabenbetreuung in der Schule eine weitere wichtige Hilfe für unsere Waisenkinder.
Unsere Waisenkinder lernen, essen und spielen, die kleinsten von ihnen halten Mittagsschlaf. Um 17 Uhr geht es zurück nach Hause, in ihre Familien. Fröhliche Kinder nehmen die Geschehnisse des Tages mit nach Hause.
Mit welchem jährlichen Patenschaftsbeitrag können Sie einem Waisenkind in Tiwi Rechte geben und seine Schulausbildung garantieren?
- ANTRAG FÜR EINE KINDERGARTENPATENSCHAFT (3 JAHRE): ab Januar 2016: EUR 290,–
- ANTRAG FÜR EINE SCHULPATENSCHAFT: (8 JAHRE): ab Januar 2016 pro Jahr EUR 390,–
- Wir benötigen pro Kind pro Jahr € 120 – € 150 für Nahrungsmittelhilfe. Wir bitten die Paten um € 100,– pro Jahr, Asante e.V. finanziert aus Spenden den zusätzlich benötigten Beitrag für Nahrungsmittelhilfe.
- Eine Kindergarten-Patenschaft dauert in der Regel 3 Jahre, eine Schulpatenschaft, Klasse 1 – Klasse 8, dauert 8 Jahre. Wir hoffen mit Ihrem Patenkind, dass Sie die Schulpatenschaft zu Ende führen. So Sie aus unvorhersehbaren Gründen diese Schulpatenschaft vorzeitig beenden müssen, wird Asante e.V. dem Waisenkind das Abschließen seiner Schuljahre ermöglichen.
TEIL 1B : WAISENKINDER DIE ASANTE E.V. IN DEN STAATLICHEN SCHULEN UNTERSTÜTZT
Asante e.V. kann leider nicht alle bedürftigen Kinder, alle Waisenkinder, die durch Hilfe aus Deutschland ausgebildet werden, in die Kristina Academy einschulen und ihnen eine Patenschaft vermitteln. Deshalb unterstützen wir Waisenkinder an Staatlichen Schulen in Tiwi bei Schulausbildung, wir besorgen die benötigte Schulkleidung, übernehmen Klassenfahrten und medizinische Betreuung. Diese Hilfe finanzieren wir aus freien Spenden.
An den Staatlichen Schulen Kirudi, und Tiwi Primary erhalten alle Schulkinder seit 2008 den Frühstücksbrei. Seit Beginn 2016 erhalten auch die Schulkinder in der Staatlichen Grundschule Chai Primary und Mwamivi Primary den Frühstücksbrei. Im Januar 2017 konnten wir diese Hilfe ausweiten auf die Schulkinder der Staatlichen Grundschulen Chongolo, Nimunyumba und Mwaligulu. Das Mädchengymnasium „Tiwi Girls“ ist das erste Gymnasium, an das wir nun diese Hilfe auch gebracht haben. Den Frühstücksbrei genießen auch alle Schülerinnen und Schüler der 3 Privatschulen Kristina Academy, Tiwi Redeemed Academy, Brightstars Academy. Diese Schulen zusammen haben annähernd 4000 Schulkinder, welche morgens glücklich ihren sattmachenden Frühstücksbrei genießen. Er läßt den Hunger für Stunden vergessen und er hilft bei der Schulausbildung an den Schulen: Kein Kind kann es sich erlauben, das Frühstück zu verschmähen.
Teil 2: Nahrungsmittelhilfe für die neue Familie – Grundstein für den Erfolg unserer Waisenkinderhilfe
Es ist ein Karussell das sich kontinuierlich dreht: der gute Wille ist da, die Verwandtschaft übernimmt im Todesfalle eines Familienmitgliedes die Waisenkinder. Doch die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert: Die Verwandten, die sich um die Waisenkinder kümmern möchten, haben eigene Kinder, denen sie nur schwer eine Schulausbildung zahlen können. Zusätzliche Kinder, Waisenkinder aus der Verwandtschaft sind die Kinder, die bei Zahlungsunfähigkeit sofort von der Schule zuhause bleiben müssen. Sie werden dann auch nicht wieder eingeschult. Waisenkinder leben auf Zeit bei einem Großfamilienmitglied, sie werden in der Familie aufgeteilt und wenn erforderlich zum nächsten Familienmitglied gereicht. Erfordert dieser Wechsel einen Schulwechsel, so gehört auch dieser in das Bild der Waisenkindersituation.
Dem steuert Asante e.V. mit seiner Nahrungsmittelhilfe für Waisenkinder Zuhause entgegen: Wir bemühen uns, Geschwistergruppen gemeinsam bei der Oma oder einer anderen Bezugsperson aufwachsen zu lassen. Diese Bezugsperson bekommt nun pro vermitteltem Waisenkind Nahrungsmittelhilfe.
Bei drei vermittelten Geschwistern bekommt die neue Familie (meist ist es die Oma die ihre Enkelkinder zu sich holt) drei Portionen Nahrungsmittelhilfe. Dies ist ein fester Baustein für das tägliche Leben. Die Kinder haben Sicherheit und alle haben Essen. Diese Sicherheit macht auch der Oma Mut: die Resignation weicht langsam einer Tätigkeit, Omas flechten wieder Matten, stellen Dachschindeln her, backen Kleingebäck und verkaufen es am Straßenrand. Die Hilfe von Asante e.V. und die daraus sich entwickelnde Eigeninitiative der Angehörigen unserer Waisenkinder ermöglichen der neuen Familie ein Leben ohne Hunger. 15 Jahre Leben mit den Waisenkindern in engem Kontakt mit ihren Omas, Opas, Vätern, Schwestern und Tanten bestätigen Christine Rottland vor Ort, dass der Ansatz, den Asante e.V. hier geht sowohl die Waisenkinder als auch ihre häufig resignierten Omas, Opas verändert: sie werden fröhlicher und dadurch tatkräftiger.