Am 13. Oktober in den frühen Morgenstunden mussten wir uns von einem ganz besonderen Menschen verabschieden.
Als Fred im Jahr 2000 als Nachtwächter bei der Familie Rottland zu arbeiten begann, ahnte noch niemand, wie wichtig er für so viele Menschen werden würde. Nach einiger Zeit begann er im Haus zu arbeiten und übernahm mit fortschreitender Krankheit von Franz Rottland hingebungsvoll auch dessen persönliche Versorgung und Betreuung. Im Laufe der Jahre half er in der Verwaltung des wachsenden Hilfe-zur-Selbsthilfe-Frauenprojekts „Engel für Afrika“, war Schul- und Lagerverwalter und assistierte als Buchhalter des damals noch relativ kleinen Vereins.
Nach der Verlagerung des Wohnortes von Franz Rottland nach Deutschland begann Fred, voll im Frauenprojekt zu arbeiten – bis vor wenigen Monaten, als ihm seine Krebserkrankung die Kraft dazu nahm.
Im Laufe von 25 Jahren wurde er zur tragenden Stütze von Christine und von Asante. Seine umsichtige Art, besonders auch im Umgang mit den Enkelkindern der Familie Rottland, hat die Kinder nachhaltig geprägt. Sein leises Lachen, seine liebevolle Stimme, sein zustimmendes oder überlegendes „hm“ werden uns fehlen. Er wusste, wann es Humor, wann Ernsthaftigkeit brauchte, und er konnte eine einzigartige Balance schaffen zwischen Geben und Nehmen, zwischen Nähe und Distanz. Seine Feinfühligkeit erlaubte es ihm, mit allen Menschen auf gleicher Ebene zu kommunizieren.
Fred war noch weit mehr als eine verlässliche Stütze. Wir bezeichneten ihn im Weihnachtsbrief 2022 als die kenianische Seele von Asante. Er kannte die Gesellschaft Tiwis und war Ratgeber und Vermittler. Seine Verbindungen und seine uneingeschränkte Hingabe an die Arbeit von Asante halfen, die Projekte sicher zu führen. Während der Deutschlandreisen von Christine übernahm er Haus und Tiere, hielt den Alltag am Laufen und damit Christine den Rücken frei.
Wer Fred begegnet ist, fühlte sich verstanden. Seine Präsenz war so selbstverständlich, dass selbst die Nachricht seines Todes nicht das Gefühl nimmt, er sei wirklich gegangen. Fred wird immer da sein – und uns doch unendlich fehlen.
Seine Töchter Emma, Magdalene und Christine, die mit ihm in Tiwi lebten, sein Sohn und zwei Töchter aus einer früheren Ehe und seine drei Enkelkinder Joshua, Fredrick und Jayden waren sein Leben. Für sie führte er ein Leben mit offenen Armen. In seinem Sinne wollen wir das fortführen.
Asante verliert mit Fred einen Mitdenker, Mitgestalter und einen großen Menschen, der nicht zu ersetzen ist.
Wir werden ihn nie vergessen.
Die Familie, der Vorstand und alle Mitarbeitende
Fred war Teil meines Lebens, er war Teil des Lebens unserer Familie.
Ruhig, zuhörend, denkend – und weise urteilend, wenn gebeten.
Sein Urteil war gerecht, war weise, wir stimmten ihm alle zu.
Fred lebte das Christentum mit Ruhe, Hingabe, Stille.
Fred wird um mich bleiben, er ist unersetzbar.
Seine Kinder Emma, Magdalene, Christine, Omari sind nun unsere Kinder.
Christine Rottland
