Ali ist Vollwaise und seit über vier Jahren „Kind“ von Asante e.V. Ali Juma Mboni hat mit Hilfe von Asante die Schule beenden und eine Lehre zum KFZ-Mechaniker beginnen können. Erst als er vor Schmerzen und Schwäche nicht mehr konnte, öffnete er sich einem Asante-Mitarbeiter. Da lokale Ärzte nicht helfen konnten, brachten wir ihn am 13. August 2008 ins Mombasa Hospital, wo er sofort intensiv betreut wurde. Nach drei Tagen durfte er mit dem Befund entlassen werden, er müsse in Indien operiert werden. Unsere Mitarbeiterin Evelyn, die Ali mit einer ersten Medikation aus dem Mombasa Hospital holte und die Rechnung von 850.- Euro bezahlte, sagte unter Schock: „now I understand why the poor have to die“.
Es folgte eine Wartezeit für Ali, in der die Befunde geprüft und diskutiert wurden. Die Befunde gingen durch die Hände von Fachärzten in Kenia und in Deutschland. Eine Angiographie am 8. September in Nairobi ergab, dass Ali unter einer lebensbedrohlichen und vermutlich ererbten Krankheit leidet, die in seinem Fall (zumindest im jetzigen Stadium) nicht durch Operation, sondern durch Medikamente behandelbar ist. Ohne Medikamente aber werden die Gefäße, Herz und Nieren nicht standhalten können. Ali kann sich auch noch schwach erinnern, dass seine Mutter unter ähnlichen Symptomen gelitten hatte, bevor sie starb.
Diese Waisenkinder, die nach dem Tod ihrer Eltern niemals erfahren hatten, dass sich jemand um sie kümmert, kennen kein Vertrauen, dass es Menschen gibt, die ihnen in einer solchen Lebenssituation weiterhelfen. Es war nicht leicht, ihn in seiner Todesangst abzufangen. Er wurde medikamentös therapiert, es ging ihm zusehends besser und er fasste neuen Mut.
Viele Spender unterstützten uns bei den enormen Kosten für Alis Untersuchungen und Behandlung. Wir danken an dieser Stelle Christel Sakalow, Birgit und Siegfried Müller, Monika Schwarzmeier, Eva Zeitler, Dr. Josef und Gertraud Nickl, Kathrin und Rainer Prediger, Doris Althoff, Jürgen und Marion Hacke für Ihre finanzielle Hilfe.
Die Kosten für medizinische Behandlung haben sich dank konsequenter guter Untersuchungen und Behandlungen nun stark verringert und sind für die nächste Zeit gedeckt. Ali ist voller Tatkraft, dankbar und glücklich. Er fühlt sich jetzt voll verantwortlich für unsere Asante Aktivitäten in Tiwi. Zu unserer großen Freude konnte er eine zweijährige Berufsausbildung zum Installateur an einer Berufsfachschule in Mombasa beginnen. Diese zweijährige Ausbildung wird durch Förderung aus Deutschland ermöglicht. Wir danken hierfür Frank und Sylvia Tröger.
Ali wohnt seit Anfang Februar an den Wochenenden in einem eigens für ihn gebauten Zimmer auf dem Grundstück des Asante-Waisenkinderzentrums und hilft uns mit Freude und Hingabe, auch mit Stolz und Selbstbewusstsein bei den Arbeiten auf dem Asante-Grund. Dieses erste wirkliche Heim für ihn konnte durch Hilfe aus San Francisco gebaut werden. Den Dank hierfür senden wir an Annemarie Madison, San Francisco, USA.
Vom Straßenkind zu einem jungen Menschen, der sich mit uns als „Asante Family“ identifiziert – es ist Glück für mich, Alis Weg ins Leben miterleben zu dürfen.
Christine Rottland