Asante-Patenreise (23. 08. – 07.09. 2013)
Als sich die Asante-Reisegruppe am Freitag, dem 23. August im Frankfurter Flughafen zu einer Reise nach Tiwi zusammenfand, hatten alle Teilnehmer große Erwartungen, doch niemand ahnte, wie schön es werden sollte. Begrüßt von der Asante-Vorsitzenden Dr. Angelika Mietzner, wurde der Flug über Nairobi nach Mombasa angetreten. Nach dem langen Nachtflug hatte sich Müdigkeit breitgemacht doch alle waren nach der Landung gut gelaunt. Die Teilnehmer wurden von Christine Rottland bei der Ankunft am Samstag im Flughafen Mombasa herzlich empfangen und durch TUI in das Domizil „Southern Palms Beach Resort“ nach Diani gebracht, wo am Nachmittag das Asante-Programm der nächsten zwei Wochen besprochen wurde.
Der Sonntag war zur freien Verfügung und alle konnten so richtig die Wärme und den Indischen Ozean genießen und sich von den Urlaubsvorbereitungen oder dem Flugstress erholen.
Am Montag, um 09.30 Uhr war Angelika Mietzner im Asante-Schulbus pünktlich zur Stelle, um den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, an der Nahrungsmittelausgabe für die Waisenkinder und deren Angehörigen teilzunehmen. Die inzwischen schon sehr harmonierende Reisegruppe wurde von Christine Rottland und ihren Mitarbeitern herzlich im Asante-Grundstück empfangen. Bunt gekleidet sangen eine große Anzahl von Frauen Willkommensmelodien und tanzten ausgelassen und herzlich mit den Besuchern. Mittlerweile warteten viele bedürftige Frauen auf die wöchentliche Nahrungsmittelverteilung. Eifrig wurde bei der Ausgabe geholfen und innerhalb von zwei Stunden war die Verteilung beendet. Die dankbaren Gesichter der Beschenkten waren für die Besucher eine rührende Erfahrung. Danach wurden alle Gäste mit ihren Patenkindern und deren Angehörigen zusammengebracht. Geschenke wurden übergeben, die Begegnungen bildlich festgehalten und sich miteinander gefreut. Lange fanden sich die einzelnen Gruppen im Gespräch. Mit Wehmut, aber auch voller Freude, wurde sich voneinander verabschiedet und der Nachmittag bot noch genügend Zeit, sich in der Hotelanlage zu erholen.
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag standen zur freien Verfügung. Die meisten der Gruppenreisenden hatten für diese Tage Ausflüge gebucht. So unternahm eine größere Gruppe eine Safari in die Maasai Mara, eine andere in den Tsavo und Amboseli Nationalpark, wieder andere hatten sich eine Ruhepause auferlegt.
Eigentlich war für Freitag ebenso ein Tag zur freien Verfügung. Doch Christine und Angelika boten an, eine private Fahrt nach Mombasa und dort eine Führung zu organisieren. Die meisten Teilnehmer ließen sich dieses Angebot nicht entgehen und so wurde die Altstadt von Mombasa, die Moi-Avenue, der Marikiti (Markt), ein Hindu-Tempel und das Weltkulturerbe Fort Jesus besucht. Nach einem Swahili-Essen in einem lokalen Restaurant wurde auf dem Rückweg noch das Schnitzerdorf Akamba besucht, in dem man die Künstler bei ihrer Arbeit beobachten und auch preisgünstig einheimische Schnitzereien erstehen konnte. Ein interessanter und ereignisreicher Tag.
Elf Reiseteilnehmer unternahmen am Samstag einen Tagesausflug zum Schnorcheln und Tauchen in den Kisite Marine Park, der Heimat der Delphine. Bei der Fahrt mit einer Dschunke waren Delphine und Wasserschildkröten zu beobachten und die Schnorchler kamen in der Unterwasserwelt an den Korallenriffen voll auf ihre Kosten. Auf der traumschönen Insel Wasini wurden die Besucher in einem privaten Restaurant mit einem schmackhaften Original Menü bewirtet und es war noch genügend Zeit, sich umzusehen und zu entspannen.
Wer wollte, konnte am Sonntag an einem katholischen Gottesdienst in der St. Joseph Church teilnehmen. Fast alle entschieden sich dafür und wurden mit dem Asante-Bus nach Ukunda gebracht. Dieser Kirchgang war ein ergreifendes Unternehmen, denn der Chor, der die im Tanzschritt einziehenden Kinder begleitete und auch den Gottesdienst gestaltete, war wirklich ein Highlight in seiner gesanglichen Darbietung. Nach der lange andauernden Messe lud Christine Rottland zum Mittagessen in ein afrikanisches Restaurant ein, bei dem auch einige Mitarbeiter von Asante teilnahmen. Außer dem köstlichen Essen wurde der Mitarbeiterin Halima mit „Glück und viel Segen“ zum Geburtstag gratuliert. Der Rest des Tages diente zur Erholung am Strand.
Für Montag war ein Besuch des Selbsthilfeprojektes „Engel für Aftrika“ geplant. In ihrer bunten Kleidung bereiteten die Häklerinnen wiederum einen liebevollen Empfang. Christine Rottland erläuterte die Geschichte dieses Projektes, stellte die einzelnen Häklerinnen vor, und alle erfuhren auch so manche Lebensgeschichte der freundlichen Frauen. So wurde zu Mittag den Teilnehmern Cabbage (Kohl mit Kartoffeln und Ugali) gereicht und danach bestand die Möglichkeit zum Kauf von gehäkelten Produkten, Arbeiten des Nähprojektes und Handarbeiten von Familien der Waisenkinder. Der späte Nachmittag stand zur freien Verfügung.
Ein weiterer Höhepunkt war am Dienstag die organisierte Buschwanderung durch Tiwi, die im Privathaus von Christine Rottland endete. Mzee Matano, der Dorfälteste von Tiwi, Angelika Mietzner und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Asante begleiteten die Besuchergruppe durch den Busch, wo allerhand Wissenswertes über die Bewohner, deren Lebensbedingungen und Gewohnheiten übermittelt wurde. Beim Eintreffen bei „Mama Kristina“ wurden die Paten von ihr und den Häkelfrauen mit großer Herzlichkeit tanzend und singend begrüßt. Ein köstliches Buffet mit traditionellen Speisen war vorbereitet. Nach diesem Essen, Erfrischungen und folkloristischen Darbietungen war es eine große Mühe, sich zu verabschieden. Spät am Nachmittag wurde die Gruppe wieder in das Hotel gebracht.
Um 08.30 Uhr wurden die Teilnehmer am Mittwoch vom Hotel abgeholt und zum Besuch und Besichtigung in die Tiwi Redeemed Academy gebracht. Die Schulkinder begrüßten die Gäste und beeindruckten mit ihren Darbietungen. Danach fand die Ausgabe von Uji an die Schüler statt, einem kraftvollen Hirsegetränk, mit dem Asante e.V. auch die Kinder der umliegenden Grundschulen versorgt. Die Besucher konnten sich überzeugen, dass dieses willkommene Getränk durchaus eine schmackhafte Schulspeisung ist. So wurde auch die Gelegenheit angeboten, die verschieden Klassen zu besuchen, um sich eine Meinung zum Unterricht selbst und vom Wissensstand der Schüler bilden zu können. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Academy wurde das traditionelle Mittagessen eingenommen. Die Teilnehmer besuchten ebenso eine staatliche Grundschule, in der oft bis zu 90 Kinder auf dem Boden sitzend dem Unterricht folgen. Die spärliche Ausstattung der Schulräume veranlasste so manchen unserer Besucher einen Beitrag für die Ausstattung der Schule zu spenden. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung.
Am Donnerstag war der letzte Programmpunkt angesagt. Um 09.00 Uhr fuhr der Bus die Teilnehmer zur Kristina Academy mit Waisenkinderzentrum. Auf dem Asante-Grundstück begrüßten die Lehrerschaft und die Kinder die Besucher und zeigten unterschiedliche Darbietungen. Sogar deutsche Volkslieder wurden vorgetragen. Einige der Besucher begaben sich in die Kindergartenklassen und zur Krabbelgruppe und hospitierten mit viel Spaß und Freude auf beiden Seiten. Zu Mittag wurde das bekannte einheimische „Ugali“ serviert. Nach Gesprächen mit Mitarbeitern wurde die Gruppe von ihnen und Christine Rottland herzlich verabschiedet und viele Teilnehmer bekundeten, dass diese Reise bestimmt nicht die letzte nach Kenia war.
Vor der Rückreise am Samstag konnte sich an diesem Tage nochmals erholt und die letzten Dinge erledigt, sowie gepackt werden. Zwei ereignisreiche Wochen mit enormen Eindrücken gingen zu Ende.
Früh am Morgen, Samstag 7. September, nach einem „Early Breakfast“ brachte ein Bus des Reiseveranstalters die Gruppe zum Flughafen Mombasa zur Rückreise. Ein wenig traurig, doch voll tiefer Eindrücke wurde der Rückflug angetreten. Es war eine unvergessliche Patenreise dank Christine Rottland und Angelika Mietzner, zusammen mit dem Asante-Team und Susanne Birkle, die als Ersatz-Betreuerin oft zum Einsatz kam.
Die Tatsache, bei den Unternehmungen, Programmpunkten und Besuchen der Asante- und anderen Einrichtungen immer bestens betreut, informiert und willkommen gewesen zu sein, erfüllt jeden Teilnehmer mit großer Freude und Dankbarkeit. Die tiefen Eindrücke und Empfindungen, die die Patengruppe erlebte, sind schwer in Worte zu fassen und die entstandenen Freundschaften innerhalb dieser Reisegruppe dürfen auch nicht unerwähnt bleiben. Die vielen menschlichen Begegnungen sind im Herzen derer, die sie erlebten – und die sitzen tief.
Ein Gruppenreisender