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21.03.2020
Liebe Asante Freundinnen und Freunde in Deutschland und vielen anderen Ländern
es war erst letzte Woche, als wir den Newsletter verschickten, aber seitdem hat sich so viel verändert, dass es uns notwendig erscheint, Ihnen die Lage hier in Tiwi, Kenia zu schildern.
Alle in Deutschland stehen jetzt schon unter strengen Vorsichtsmaßnahmen, zum Teil auch unter Ausgangsbeschränkungen, und merken, welche Folgen diese Krankheit für Einzelne und auch für die Gemeinschaft haben wird. Ich verfolge dies im Internet, wie entsetzlich, doch für mich war es weit weg. Doch nun ist Corona auch bei uns in Kenia eingetroffen, mit großer Verzögerung. Wir hatten keine Chance, uns langsam darauf vorzubereiten. Innerhalb von zwei Tagen waren Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen. Für andere Versammlungen gibt es erst Empfehlungen, aber noch keine Verbote. Das wird aber bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Kenia hat rigoros reagiert, als der dritte Corona Fall bekannt wurde. Unsere etwa 150 Asante-unterstützten GymnasiastInnen wurden sofort nach Hause geschickt, unsere gut 40 Studentinnen, Studenten, Berufsfachschüler ebenso.
Fast alle der Menschen, die wir unterstützen, haben keinen Beruf und somit kein Einkommen. Sie leben von kleinen Arbeiten hier und da. Und nun sind auch noch ihre Kinder zuhause, die sonst in der Schule Frühstück und Mittagessen bekommen. Eine Katastrophe bahnt sich an.
Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Hilfe während dieser Zeit zu verstärken. Ich bleibe in Kenia, denn ich hoffe, dass hier meine Hilfe gebraucht wird, während ich in Deutschland in meiner Wohnung sitzen würde. Von hier aus kann ich organisieren, dass die Menschen, die wir normalerweise mit Lebensmitteln versorgen, zumindest mit Geld statt Lebensmitteln versorgt werden. Sie würden eine wochenlange Phase ohne unsere Unterstützung nicht schaffen.
Dies alles gilt auch für unsere Mütter, die im Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt „Engel für Afrika“ arbeiten. Ihre starren Gesichter, als ich ihnen von den Beschlüssen ihrer Regierung berichtete, dass wegen dem Corona Virus ein vorläufiges Ende der Arbeit nötig sein wird, verfolgen mich auch zu Hause.
Unsere etwa 75 Mütter, die im Frauenprojekt seit vielen Jahren aufgefangen sind, wurden über Nacht brotlos. Welch treffendes Wort für den Zustand in dem sie jetzt leben. Sie sitzen normalerweise Schulter an Schulter in ihren Räumen. Das aber darf im Moment nicht sein. Sie sind unwahrscheinlich produktiv geworden im Laufe all dieser Jahre, und sie erarbeiten mit ihren Händen ein Leben für sich, für ihre vielen Kinder, für ihre nahen Verwandten.
Viele von Ihnen, liebe Freundinnen und Freunde, haben in Tiwi/Kenia das Frauenprojekt bereits besucht. Viele von Ihnen stellten Fragen an die Mütter, eine Frage wurde häufig gestellt: „Wie viele Kinder erhalten durch Ihre Arbeit sicheres Essen?“ Die Antwort blieb immer die gleiche: etwa zehn Personen teilen sich den Verdienst einer Mitarbeiterin im Frauenprojekt. Und jetzt sitzen diese Mütter mit ihren drei bis fünf Kindern zu Hause. Die Hilfe unserer Schulspeisung kann nicht greifen, die Kinder sind nicht mehr in den Schulen. Die Kinder haben nichts zu essen, weder in der Schule, noch zu Hause.
Wir versuchen, die Situation im Frauenprojekt ein wenig zu entschärfen. Die Frauen arbeiten jetzt in kleiner Zahl in den Räumen des geschlossenen Kindergartens. Dort sitzen sie nur jeweils zu fünft in einem Raum und können Abstand halten. Sie dürfen sich nicht anstecken, ganze Großfamilien hängen von ihnen ab. Und so können nicht alle arbeiten, sondern immer nur ein kleiner Teil der Frauen. Wir hatten schon vor ein paar Jahren versucht, Heimarbeit anzubieten, aber das geht leider nicht, weil dann die ganze Familie und somit auch die Kinder häkeln würden. Fast alle dieser Mütter, die im Frauenprojekt arbeiten, sind Alleinverdienerinnen.
Asante wird Nothilfe geben, das ist selbstverständlich. Doch eine einmalige Nothilfe ist zu wenig. Wir möchten unsere bewundernswerten Mütter der Frauenprojekte auch in dieser Ausnahmesituation nicht hungern lassen. Wir können sie in ihrer Sorge um das Wohl ihrer Kinder nicht alleine lassen.
Können Sie sich uns anschließen? Können Sie mithelfen?
Darum bitten wir, damit wir Lohnfortzahlung garantieren können, auch wenn es niemals das gesamte Gehalt sein wird.
Abhängig von der Hilfe, die wir für die Mütter und deren Kinder erhalten, werden wir natürlich vorrangig unsere Mütter, die durch die Arbeit im Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt „Engel für Afrika“ seit vielen Jahren wunderbar aufgefangen sind, unterstützen. Wenn die Hilfsbereitschaft großmütiger ausfallen wird, dann werden wir auch Hungerhilfe für viele unserer notleidenden bedürftigen Schulkinder organisieren. Unser Asante-Personal in Tiwi möchte helfen, denn wir leben alle mit den Kindern, mit ihren Eltern, sie gehören zu uns.
Eine fleißige, begabte Mitarbeiterin im Projekt kann etwa 70 € pro Monat erarbeiten, was für örtliche Verhältnisse ein sehr gutes Einkommen ist. Eine weniger geschickte Häklerin, Näherin, schafft immer noch 40 € pro Monat. Zehn Euro bringt Nahrung für die Familie für etwa eine Woche. Es ist karges Essen, aber es füllt den Magen.
Wir bitten Sie um Ihre Hilfe, auch wenn die Zeiten in Deutschland im Moment auch nicht gut sind. Bitte unterstützen Sie unsere Mütter mit ihren Kindern. Jeder Euro ist Leben – im Moment erhalten wir dafür noch 2 kg des Hauptnahrungsmittels Ugali (Mais). Wir werden die Spenden sofort an die von Asante e.V. abhängigen Menschen weitergeben.
Jeder Euro zählt. Ich werde alles direkt hier aus Kenia lenken. Bitte helfen Sie mit dem Spendenvermerk „Corona Soforthilfe“
Ich danke Ihnen. Ich halte die Stellung, so lange ich kann.
In Dankbarkeit
Ihre Christine Rottland
Spenden via Überweisung
Asante e.V.
Sparkasse Bayreuth
IBAN: DE 34773501100020564530
SWIFT-/BIC-Code: BYLADEM1SBT
Steuernummer des Vereins: 217/5950/1383
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